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An der Lungenerkrankung COPD sind weltweit mehr als 200 Millionen Menschen erkrankt. In Deutschland leiden etwa 10 bis 12 Prozent der Erwachsenen über 40 Jahren an der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (1). COPD ist bisher nicht heilbar. Pro Jahr sterben weltweit etwa 3,2 Millionen Menschen an COPD (2). Um so wichtiger ist eine frühzeitige und detaillierte Diagnostik der Erkrankung. Dafür kommt immer häufiger eine Untersuchung mittels Computertomographie (CT) zum Einsatz.

Höhere Aussagekraft durch doppelte Bildgebung

Um die Aussagekraft einer CT-Untersuchung zur Diagnostik von COPD zu erhöhen, empfehlen Forscher der internationalen Fleischner-Gesellschaft, dass CT-Aufnahmen nicht nur im eingeatmeten Lungenzustand (Inspiration), sondern zusätzlich im ausgeatmeten (Exspiration) durchgeführt werden sollten (3). Allerdings geht damit auch eine Verdopplung der Strahlenexposition und des Strahlenrisikos einher. Eine Studie konnte aber nun zeigen, dass bei Einsatz eines modernen Dual-Source-CT trotz der doppelten Bildgebung eine geringere Strahlenexposition möglich ist: Bei der kombinierten Inspirations-Exspirations-Untersuchung mit den neuesten Dual-Source-Systemen der dritten Generation war die Exposition niedriger als bei einer reinen Inspirations-Untersuchung mit nur wenig älteren Dual-Source-Systemen der zweiten Generation (4).

Diagnostischer Gewinne höher als das Risiko einer Tumorerkrankung

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BFS) war an der Studie beteiligt und berechnete die Strahlenexposition für die jeweils eingesetzten Geräte als auch das Risiko für eine strahleninduzierte Tumorerkrankung. Das BFS kam zu dem Ergebnis, dass der diagnostische Gewinn höher zu bewerten ist als Risiko einer Tumorentwicklung. Damit bietet die Untersuchung mit einem Dual-Source-CT der dritten Generation vielversprechende Aussichten für eine verbesserte COPD-Diagnose (4).

Das Dual-Source-CT ist eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Computertomographie. Grundlage des Dual-Source-CT ist ein CT-System mit je zwei Röntgenröhren und Detektoren. Diese rotieren um den Patienten und erfassen dabei die Bilddaten

  • sehr viel schneller,
  • in einer verbesserten Bildqualität und
  • bei gleichzeitig geringerer Strahlenbelastung

als konventionelle Singe-Source-Scanner.

 

(1) https://www.lungeninformationsdienst.de/krankheiten/copd/index.html
(2) https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-342017/36-millionen-todesfaelle-weltweit/
(3) https://www.bfs.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/BfS/DE/2021/0112-copd-ct.html
(4) https://www.mdpi.com/2075-4418/10/12/1106